Maitag in Technicolor
Vincit tempus omnia.
Für A.
Sie trug unmögliche Hüte. Von
anderen geformte, am Mittag. Am Maitag. Intim mit der in Gläsern zerstreuten
Sonne. Drehbar im Stehenden Jetzt. Sie trügen sie so gut über die Dinge hinweg, diese
Hüte, weit hinein in die Droge Frühlingsgrün. Boa mit grellroten Federn wirft
sie ab, schüttelt sie von sich, Nelke von damals am Kleid. Schwarze Schatten
darüber. Von ihm. Fehlt die
Sonne, beachtet mich niemand. Fadendünne Schleppen, Knäufe am
Sonnenschirm, in weiß, mit Rußpartikeln. Und die Schuhspitzen, Metallschnallen,
Legierung, mit Pferdekot bespritzt, das wünschte er sich, nach dem Maitag, an
dem es nicht regnete. Silbern war sein Haar unterdessen. Seine Körperfülle
angewachsen, ein zu besteigender Berg, seine Gestalt eine, die flüchtige Frauen
zu sich kehrt machen, noch immer anhalten hieß. Siehe, solch schreckliche Hüte.
Schlage sie ein in deinen Blick, silbergrau. Schlage sie ein, in Pergamentpapier,
das knistert, in dauerhaftes hell gedämpftes Licht. In die Finger, die schnell
den Auslöser bewegen. Ich rate
Ihnen zu dieser Uhr. Auf das Zifferblatt schaust du, Hora ruit – die Stunde enteilt,
die Zeiger schillern. Die Zeiger stehen. Die Ziffern am Tagblatt klicken,
bedächtig. Sie trägt Hüte. Du silbergrau. Halterung des Lichts. Bringst sie zum
Stehen. Von diesen Stunden ist
eine für dich. Wir atmen nur Blütenstaub. Sind keine Pferde. Die
durchgehen. Wo der Schleier sich legt über das, was ausgestreut wird. Wir sehen
nicht die Farben. Nur die Reflexe. Aber meinst du. Zu sehen, die sich sonnen.
Allwissend zu sein. Die Parade ihrer Hufe, ihrer roten Federn wirst du zum
Stehen bringen. Ihre fluchtlosen Schritte. Ihre unmöglichen Hüte. Oh, mein
Gott. Und klick mich. Hinauf auf gewienerte Stufen, eisglatt. Steinsteil.
Kommen vor dem Fall. Die Stunde enteilt. Sternenfeil tickt die Zeit, dir
nachgehend, empor.
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